Vernetzung, Austausch und ein guter Überblick, wer woran arbeitet, sind auf dem Weg zur Nachhaltigkeit sehr wichtig. Aber ab und an muss man auch gemeinsam richtig tief in ein Thema eintauchen. Genau das macht die Climate Lab Community in ihren Deep Dives. Am 22. Februar 2023 holte man tief Luft, um gemeinsam mit Expert:innen in die Tiefen der Produktverfolgung vorzudringen – Tracking und Tracing waren das Thema. Dabei geht es um die Frage, wie man dauerhaft nachverfolgen kann, welche Geschichte ein Produkt hat und wie es zusammengesetzt ist. Das ist wichtig, wenn man Produkte im Sinne der Kreislaufwirtschaft weiterverwenden möchte.
Möglich wird eine solche Nachverfolgung mit digitalen Systemen. Jedes Produkt, jedes Bauteil erhält sozusagen einen eigenen Pass, einen Digitalen Produktpass. Damit das klappt, muss firmen- und branchenübergreifend zusammengearbeitet werden und die Politik bzw. Verwaltung muss die nötigen Rahmenbedingungen schaffen. Es braucht offene Standards und einheitliche Schnittstellen.
Besonders herausfordernd und wichtig ist die Nachverfolgung, wenn es um den Gebäudesektor geht. In Europa sind Gebäude für 50% aller verwendeten Rohstoffe und für 35% der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Wiederverwendung verbauter Gebäudeteile hat daher großes Potential, Klima und Ressourcen zu schonen. Dazu braucht es eine digitale Kopie der Gebäude, die Informationen zu allen verbauten Teilen enthält. Daran wird derzeit an der TU-Wien geforscht und spannende Startups wie Madaster profilieren sich bereits mit ihren Lösungen.
Einmal mehr hat sich gezeigt, dass der Austausch zwischen Universitäten, Behörden, etablierten Firmen und innovativen Startups für alle Seiten eine Bereicherung ist. Der gemeinsame Tauchgang war erfolgreich, man konnte viel Spannendes entdecken und hat viel Neues gelernt. Das Climate Lab Team und die Community freuen sich bereits auf den nächsten Vorstoß in bisher unbekannte Tiefen.