Um 25% stiegen die Energierechnungen für österreichische Haushalte in der ersten Jahreshälfte 2023. Für Unternehmen waren es gar 60% mehr Stromkosten. Bei solchen Preissprüngen spart man gerne Strom. Doch während sich die Diskussionen rund um die Energiewende oft um den Übergang zu erneuerbaren Energien drehen, wird der Aspekt des Sparens oder der Effizienz gerne vergessen. Wer jedoch die eigene Energieeffizienz verbessern und den Verbrauch optimieren möchte, braucht vor allem eines: Daten. Die Gründer von EnergyTrack haben das erkannt. Das Start-up, das auch Teil der Climate Lab Community ist, hat sich darauf spezialisiert, wichtige Daten zum Energieverbrauch als Entscheidungsgrundlage für Unternehmen und Verbraucher:innen aufzubereiten.
„Es wird viel darüber diskutiert, erneuerbare Infrastrukturen zu entwickeln, doch Gespräche über die Reduzierung des Verbrauchs oder die Verbesserung der Effizienz führt man vergleichsweise selten“, erklärt Kyle Yong, einer der Gründer von EnergyTrack. Sein Mitbegründer Thomas Keil, ein Mathematiker, der sich darauf versteht, durch Komplexität zu navigieren, um Einfachheit zu liefern, stimmt zu: „Das Thema Energie ist für viele Menschen präsent, weil sie tatsächlich unter den Preisen leiden. Die starken Preisschwankungen und die wenig intuitive Abrechnung sind nur schwer zu verstehen.“
Die Geschichte des Start-ups begann im Oktober 2022. Innerhalb eines Jahr gab es Kooperationen mit sechs verschiedenen kleinen und mittleren Unternehmen zur Entwicklung eines Prototypen und für Pilotversuche. „Beim Vergleich von Arbeits- und Nicht-Arbeitszeiten stellten wir fest, dass bis zu 70% des Energieverbrauchs in jene Zeiten vielen, zu denen die Unternehmen geschlossen waren – was erhebliche Einsparmöglichkeiten eröffnet“, erinnert sich Kyle.
Die Technologie und Plattform des Start-ups ermöglicht Echtzeitüberwachung und identifiziert Peaks oder einen übermäßigen Verbrauch bestimmter Geräte. Dies wird dann genutzt, um Unternehmen Vorschläge zu machen, was zu tun ist. „Letztendlich geht es auch darum, ein nachhaltigeres Energieverbrauchsverhalten zu fördern“, erklärt Thomas.
Derzeit suchen Tom und Kyle aktiv nach Partnerschaften mit Unternehmen, Expert:innen und Forscher:innen, die sich auf maschinelles Lernen und Energieaufschlüsselung konzentrieren. Mit solchen Kooperationen möchten die beiden ihr Produkt weiter verbessern und den Service ausbauen. Am Ende sollen Verbraucher:innen und Unternehmen volle Transparenz und Kontrolle über den eigenen Energieverbrauch erlangen..
Der innovative Ansatz hat bereits überzeugt; Energy Track wurde in das Re:wien- sowie das Grow-Beschleunigungsprogramm aufgenommen und wird vom österreichischen Wirtschaftsservice (AWS) durch das First International Incubator-Programm unterstützt.