Good News fürs Wochenende

Gute Nachrichten sind leider viel zu selten und werden auch zu wenig gewürdigt. Deshalb gehen wir beim Climate Lab mit den “Good News of the Week” ins Wochenende. Viel Gutes gibt es in letzter Zeit vor allem von der Energiewende zu berichten.

Solar, Solar Solar
Die Zahl der Woche ist 90.700. Das ist die Zahl der Anträge auf Förderung einer PV-Anlage, die nun genehmigt wurden. Mit 323 Mio. Euro können damit nicht nur alle Anträge der ersten Runde aus dem laufenden Jahr genehmigt werden, sondern auch jene Anträge, die letztes Jahr noch kein Glück hatten. Auch in Wien werden PV-Anlagen heuer mit 1,5 Mio Euro gefördert. Die Förderung soll einen Anreiz für Wirtschaftstreibende schaffen, Flugdächer über Parkplätzen, Tankstellen oder Lagerhallen mit Solarzellen zu bestücken. Eine ganz besondere Photovoltaik-Anlage wurde bereits errichtet. Mit der Volksoper produziert nun auch ein Prestige-Gebäude der österreichischen Kulturlandschaft klimaschonende Elektrizität.

Image by Freepik

Der Wind weht von Norden
Während der Ausbau der Solarenergie nun endlich Fahrt aufnimmt, hinken wir in Österreich bei Windkraftanlagen noch hinterher. Eine gute Nachricht kommt dafür von unseren nördlichen Nachbarn, genauer gesagt den Anrainerstaaten der Nordsee. Bis 2030 sollen dort Offshore-Windkraftanlagen mit 120 Gigawatt Leistung installiert werden, bis 2050 sollen es 300 Gigawatt sein. Zum Vergleich: 2022 kamen etwa 30 Gigawatt an Windenergie aus der Nordsee. Eine Vervierfachung in gut sechs Jahren ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung.

Image by Freepik

Neue Batterie gegen alte Vorurteile
Beliebte Argumente gegen Sonne und Wind sind die ungleichmäßige Verfügbarkeit und die fehlenden Speichermöglichkeiten. Batterien sind teuer, umweltschädlich und die benötigten Rohstoffe werden bald knapp werden. Das könnte sich schon bald ändern: Aus China kam die Meldung, dass der Natriumionen-Akku die Serienreife erreicht hat und noch heuer in E-Autos verbaut wird. Zwar hat dieser Akku eine geringere Energiedichte als Lithiumionen-Akkus, aber die Liste der Vorteile ist lang und beeindruckend: Extrem schnelle Ladefähigkeit; Kälteresistenz, geringe Produktionskosten und vor allem kommt diese Batterie mit häufigen, leicht und umweltschonend gewinnbaren Elementen aus. Natrium ist ja bekanntlich ein Hauptbestandteil von Salz. Mit dieser Technologie soll es in China bald E-Autos für etwas über 10.000,- und einer Reichweite von mehreren hundert Kilometern geben. Aber auch in Gebäuden könnten die Natriumionen-Akkus die Kosten senken und die Attraktivität von Photovoltaikanlagen weiter steigern.

Erdgas raus, Wasserstoff rein
Eine weitere Möglichkeit, erneuerbare Energien zu speichern, ist Wasserstoff. Zwar geht ein Teil der Energie bei der Umwandlung verloren, dafür kann Wasserstoff vielfältig eingesetzt, gut transportiert und in größeren Mengen lange eingespeichert werden. Dass letzteres funktioniert, zeigt nun die RAG in Oberösterreich anhand einer Demonstrationsanlage vor. Dort befinden sich auch viele der großen Erdgasspeicher Österreichs, die künftig für Wasserstoff genutzt werden könnten.

Erneuerbare rauf, Emissionen runter
Erneuerbare Energien auszubauen allein ist aber zu wenig. Klimaschädliche Energieformen müssen auch an Attraktivität verlieren. Kostenwahrheit ist da eine Möglichkeit. Da ist es zweifellos eine gute Nachricht, dass die EU den Emissionshandel reformiert und in Zukunft auch für Emissionen des Flugverkehrs, der Schiffahrt, des Verkehrs und aus Gebäuden Zertifikate fällig werden.

Es gibt sie also, die guten Nachrichten. Und auch, wenn wir in den meisten Bereichen immer noch weit hinter dem zurückliegen, was wir für die Einhaltung des 1,5°C-Ziels bräuchten, dürfen wir die Erfolge nicht übersehen. Hoffnung ist wichtig und gemeinsam können wir sie am Leben erhalten.

Titelbild: ©freepik

Ich möchte mich bewerben. Benachrichtige mich!