KRAISBAU – Mit KI in die Bauwende

40% unserer Emissionen stammen aus dem Bausektor. Mit KRAISBAU soll sich das hierzulande ändern. Das Leitprojekt des Klimaschutzministeriums hat zum Ziel, gemeinsam mit 33 Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen Kreislaufwirtschaft entlang des gesamten Lebenszykluses von Gebäuden zu implementieren – besonders mit KI-Support.

Ohne Bauwende keine Klimawende – das wird klar, wenn man sich die nackten Zahlen ansieht. Nicht nur rund 40% der globalen Emissionen sind auf den Bausektor zurückzuführen, sondern auch 35% des Ressourcenverbrauchs. Ein nachhaltiges Wirtschaftssystem innerhalb der planetaren Grenzen ist so nicht zu machen. Was wir brauchen, ist eine neue Art, Gebäude zu denken. Linear war gestern, dem zirkulären Ansatz gehört die Zukunft. Der beginnt bereits im Bestand, für den wir Wege und Lösungen finden müssen, um ihn langfristig bestmöglich zu nutzen.

Bauwende – mehr als nur Recycling
Echte Kreislaufwirtschaft bedeutet, weit über das klassische Recycling hinauszugehen. Das Abreißen und Neubauen bestehender Gebäude und das Downcycling von Rohstoffen, bis sie irgendwann doch auf der Deponie landen, ist zu wenig. Dafür fehlen uns inzwischen sowohl die Zeit als auch die Ressourcen, wie auch ein Blick in den letzten Sachstandsbericht des Weltklimarates bestätigt. Stattdessen sind smarte Lösungen gefragt, die im Bestand ansetzen. Wir müssen Gebäude aufwerten, indem wir ihren Energieverbrauch und ihren Nutzungswert optimieren. Wir müssen neue Möglichkeiten der Nutzung für alte Gebäude finden, die ihren ursprünglichen Nutzen verloren haben. Wir müssen Wege finden, wie wir die Bestandteile von Gebäuden zerstörungsfrei ausbauen und erneut verwenden können. Und wir brauchen Technologien, mit denen sich Rohstoffe aus dem Bauschutt upcyceln statt downcyceln lassen.

Der KRAISBAU-Ansatz
Wie lassen sich Gebäude und ihre Bestandteile digital erfassen? Wie kann zuverlässig festgestellt werden, welche Bauteile wie wiederverwendet werden können? Wie kann die Lebensdauer von Gebäuden verlängert werden? Welche Anwendungen gibt es für den Bauschutt, wenn ein Gebäude schließlich doch abgerissen werden muss?

Antworten auf diese und weitere Fragen kann kein Unternehmen allein finden. Für eine zirkuläre Baubranche brauchen wir vielmehr die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Spezialisten:innen, die gemeinsam an einem Strang ziehen. KRAISBAU ist dieser Strang, mit dem wir in den nächsten 4 Jahren wichtige Grundlagen und Standards für die Bauwende schaffen werden. In mehreren Arbeitsgruppen widmen wir uns verschiedenen Aspekten des zirkulären Bauens und stellen sicher, dass dieses in KRAISBAU gebündelte Know-How für die gesamte Branche zugänglich gemacht wird – mit Factsheets, Roadmaps und Schulungen.

KI is key
Eine ganz besondere Rolle kommt dabei der jungen KI-Technologie zu. Sie wird ganz maßgeblich helfen, Gebäude großflächig zu erfassen, zu bewerten, wichtige Informationen zu speichern und den Austausch zu ermöglichen. Künstliche Intelligenz wird außerdem eine wichtige Rolle in der Planung von Sanierungs- und Umbaumaßnahmen spielen, indem sie sowohl Eigentümer:innen als auch Planer:innen bei der Durchführung unterstützt.

Die KRAISBAU-Ziele auf einen Blick:

  • Vernetzung: KRAISBAU bringt alle Stakeholder der Bauwende zusammen.
  • Digitalisierung: Bei KRAISBAU arbeiten wir an KI-Tools für Circularity, mehr Effizienzen und Einsparpotentiale.
  • ReUse und Recycling: KRAISBAU will Lösungen finden, um Bauteile sowie Roh- und Baustoffe im Kreislauf zu führen und ihre Lebensdauer zu erhöhen.
  • LifeCycle: KRAISBAU arbeitet daran, die Ökobilanz von Gebäuden über den gesamten Lebenszyklus zu optimieren.
  • Standards: KRAISBAU arbeitet an der Standardisierung und Automatisierung der Datenerhebung und von Datenflüssen.
  • Roadmap: KRAISBAU identifiziert Maßnahmen, um die Bauwende zu beschleunigen.
  • Wissensvermittlung: KRAISBAU teilt die Ergebnisse und Erkenntnisse des Projektes durch Factsheets und Schulungen mit der gesamten Branche.

Mit dem Hashtag #KRAISBAU bleibt ihr auf dem Laufenden. Gemeinsam rasch zur Bauwende!
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