Der Industry Circle am 07. Mai 2024 im Climate Lab nahm sich ein Thema vor, das allen Unternehmer:innen unter den Nägeln brennt: Wie lässt sich sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig Geld verdienen. Im Auftrag des Klimaschutzministeriums widmet sich das Climate Lab mit Blick auf die Möbelbranche derzeit dieser Frage und auch mit unserem Partner IKEA haben wir dazu ein Projekt gestartet.
Sach-Großspende führt zu Geschäftsmodell
Erfahrung auf dem Gebiet des 2nd Hand Handels mit Möbel haben derzeit (noch) hauptsächlich Sozialbetriebe wie die Caritas Austria. 2018 spendete die Bank Austria 20.000 Büromöbel. Andreas Bramberger erzählte, wie es mit viel Mut, Einsatz und einer großen ÖBB-Lagerhalle gelang, die notwendige Logistik auf die Beine zu stellen und die rund 3.000 Büros zu besichtigen und zu räumen. So war das Projekt “Mein Schreibtisch tut Gutes” geboren. Die Nachfrage war jedenfalls groß. Viele Start-ups und Unternehmen hatten Bedarf an einer preiswerten und hochqualitativen Ausstattung. Am Ende freute sich die Caritas über 430.000 Euro Reinerlös. Aufgrund des großen Erfolges war klar, dass der 2nd Hand Handel ein echtes Geschäftsmodell ist. In der Folge wurde das Carla Möbel Depot gestartet.
Full Circle Furniture
Auch profitorientierte Unternehmen haben Erfolg mit zirkulären Geschäftsmodellen. NORNORM hat sich darauf spezialisiert, Büromöbel zu vermieten statt sie zu verkaufen – „Möbel as a Service“ sozusagen. Das innovative und nachhaltige Geschäftsmodell ist eine echte Alternative zu 57 Mio Tonnen Sperrmüll, der jährlich aus Büromöbeln anfällt. Das entspricht 64 Mio Tonnen CO2. Ziel von NORNORM ist ein zirkuläres, flexibles und zugleich erschwingliches Angebot an Miet-Möbel anzubieten. Dabei hilft ein zeitloses Design und funktionelle, langlebige Möbelstücke.
Übrigens: Auch das Climate Lab ist zufriedener Kunde von NORNORM. Das Mietkonzept erlaubt es uns, alle 6 Monate unsere Ausstattung an den aktuellen Bedarf anzupassen, ohne dabei Sperrmüll zu produzieren.
Green Design als Schlüssel
Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft braucht auch Normen und eine gute Roadmap für die Transformation. In diesem Bereich arbeitet Veronika Reinberg von ÖGUT. Wichtig für ein funktionierendes Geschäftsmodell ist das passende Produktdesign. Mit dem richtigen Konzept lassen sich Werte nicht nur schaffen, sondern auch erhalten und zurückgewinnen. Auf diese Weise können auch Ressourcen gespart werden, was es Ökosystemen ermöglicht, sich wieder zu regenerieren.
Diese ökologische Nachhaltigkeit ist ein zentraler Aspekt der Kreislaufwirtschaft, aber es gibt auch die ökonomische Seite, die für ein gutes Geschäftsmodell ebenfalls nachhaltig sein soll. Wie man diese beiden Seiten unter einen Hut bekommt, erforscht Alice Grano an der FH-Wiener Neustadt. In unserem Industry Circle stellte sie verschiedene Studien und Untersuchungen und auch das Projekt, Circular Pro, vor. In einem 5-tägigen Workshop wurde mit Möbelherstellern über ökologisch und ökonomisch nachhaltige Geschäftsmodelle diskutiert.
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