Partner Spotlight: Wiener Linien

Wenn es um den Klimaschutz geht, spielt der öffentliche Verkehr eine wichtige Rolle. Ein gutes Öffi-Netz trägt dazu bei, dass Emissionen verringert werden und der private Autoverkehr in der Stadt zurückgedrängt wird.  Ein effektives öffentliches Verkehrsnetz erfordert jedoch eine umfangreiche Infrastruktur, die nicht nur ständig ausgebaut werden muss, um die Reichweite und Zugänglichkeit des öffentlichen Verkehrs zu erhöhen, sondern auch kontinuierlich modernisiert und gewartet werden muss. So werden Sicherheit und effizienter Service gewährleistet.

Als einer der größten Emittenten von Treibhausgasen bringt der Bausektor seine eigenen Herausforderungen mit sich – von der Produktion von Baumaterialien bis hin zum Betrieb von Fahrzeugen und Maschinen vor Ort. Seit August 2022 hat das Climate Lab mit den Wiener Linien einen Partner gefunden, der nicht nur seine wertvollen Erfahrungen in beiden Sektoren einbringen kann, sondern auch mit anderen Community-Mitgliedern zusammenarbeitet, um neue Lösungen zu entwickeln, insbesondere wenn es um nachhaltiges und zirkuläres Bauen geht.

Als Betreiber des größten Verkehrsnetzes in Österreich haben die Wiener Linien letztes Jahr circa 30 Gleisbauprojekte durchgeführt. Damit unsere Fahrzeuge auch in Zukunft sicher und verlässlich durch die Stadt rollen, investieren die Wiener Linien jährlich Millionenbeträge in die Modernisierung und Instandhaltung ihrer Straßenbahninfrastruktur. Um die Ziele der Klimaneutralität und des Übergangs zu einer Kreislaufwirtschaft zu erreichen, arbeiten die Wiener Linien aktiv an der Entwicklung und Einbindung von innovativen Lösungen, um ihre Bauprojekte nachhaltiger zu gestalten.

“Die Wiener Linien wollen eine Vorreiterrolle beim Thema Klimaschutz einnehmen. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft setzen die Wiener Linien bereits heute auf den gezielten Einsatz von Sekundärmaterialien und fördern die Transformation hin zu einer emissionsreduzierten Baustelle.” 

Nachhaltiges Bauen ist ein zentrales Thema im Rahmen ihrer Partnerschaft mit Climate Lab. Worum geht es?

Die Umsetzung des Kreislaufwirtschaftspaketes der EU, die Erhöhung der Ressourceneffizienz aber auch die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen sind wesentliche Ziele der Wiener Linien.

Die Netzinfrastruktur der Wiener Linien wird stetig modernisiert und erweitert und im besten Fall soll das unter ökologischen Gesichtspunkten erfolgen. Dort wo es möglich ist, wollen die Wiener Linien noch nachhaltiger werden: Wir setzen einen klaren Fokus auf eine stärker kreislauforientierte Wirtschaft, bei der es darum geht, den Wert von Produkten, Stoffen und Ressourcen so lange wie möglich zu erhalten und möglichst wenig Abfall zu erzeugen.

Bei unserer Partnerschaft mit dem Climate Lab ist uns die verbesserte Ressourceneffizienz im gesamten Lebenszyklus eines Bauwerkes wichtig.

 

Können Sie uns mehr darüber erzählen?

Wir suchen laufend neue Lösungsansätze und technologische Entwicklungen, um eine nachhaltige Baustelle umzusetzen. Als öffentlicher Auftraggeber wollen wir diese Maßnahmen auch in unseren Ausschreibungen zunehmend verpflichtend einfordern.

Das umfasst sowohl Innovationen betreffend Produkte/Materialien, um nachhaltiger zu bauen, wie etwa den Einsatz von rezyklierten Materialien, emissionsreduzierten Zuschlagsstoffen für die Betonherstellung oder alternative Materialien, als auch die Baustellenausführung selbst. Hier sind insbesondere verbesserte Baustellenprozesse und -abläufe als auch alternative Antriebe zu forcieren.

 

Wie könnten Fortschritte beim klimaneutralen und zirkulären Bauen helfen, die Klimaneutralitätsziele von Österreich zu erreichen?

Neben der Energiefrage und dem Ressourcenschonungsaspekt steht auch der Kreislaufgedanke klar im Fokus beim nachhaltigen Bauen. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft tragen Entscheidungen, die heute in der Bauphase getroffen werden, zu den Umweltauswirkungen in den weiteren Phasen eines Bauprojektlebenszyklus bei. 

Was unternimmt Wiener Linien bereits zu diesem Thema und wie könnte die Climate Lab Community Sie weiter unterstützen?

Auf zwei Gleisbaustellen der Wiener Linien wurde ein erster Pilotversuch gestartet, wie man die CO2-Emissionen senken kann. Zum Einsatz kommen hier z.B. elektrifizierte Baumaschinen und Geräte. Wo es technisch bereits möglich ist, wird Recycling-Beton eingesetzt (z.B. Sauberkeitsschicht). Der benötigte Strom stammt zu 100% aus erneuerbaren Energieträgern. Ziel wäre es, künftig noch einen Schritt weiterzugehen und vor allem die An- und Abtransporte zu Baustellen nachhaltiger zu gestalten.

  • Interessant wäre in diesem Kontext auch, im Zuge des Climate Labs mehr über alternative, innovative Baumaterialien zu erfahren und neue Start-Ups/Unternehmen diesbezüglich kennen zu lernen.

 

Am Weg zu einer kreislauforientierten Wirtschaft ist neben der Umsetzung von Pilotprojekten auch deren Skalierbarkeit wichtig.

  • Hier kann das Climate Lab auf jeden Fall eine wesentliche Rolle einnehmen, indem relevante Stakeholder zusammengebracht werden und man voneinander lernen und miteinander kooperieren kann.
  • Im Climate Lab könnte man stärker die Kooperation mit Baufirmen und Material-Herstellern forcieren. Für die Berichterstattung der Scope 3 Emissionen werden Kenntnisse über Materialzusammensetzung und deren Herstellungsprozess wichtiger (Stichwort: EPDs, Product Carbon Footprint, CO2-Äquivalente über die Materialzusammensetzung).

 

Erfahren Sie mehr über die Arbeit der Wiener Linien, die ihre Bauprojekte nachhaltiger gestalten wollen: CO2 optimierte Baustelle für die Wiener Linien – IÖB Innovationsplattform (ioeb-innovationsplattform.at)

 

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