“Let’s co create zero emission cities” mit diesem Auftrag an die Gäste eröffnete Eva Czernohorszky im Namen der Wirtschaftsagentur Wien das zertifizierte Green Event. Damit das gelingen kann, müssen wir aber zunächst neue Wege finden, wie auch Monika Unterholzer, Stellvertretende Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke GmbH, gleich im Anschluss betonte. Das Ziel ist klar: Bis 2040 möchte Wien klimafit sein. Eine große Herausforderung für eine Stadt, in die jedes Jahr 20.000 Menschen zuziehen. Deshalb möchte man auch 8,1 der 8,8 Mrd Euro an geplanten Investitionen bis 2028 klimafreundlich investieren.
Lösungen auf allen Ebenen
Geld allein wird allerdings nicht genügen. Auch innovative Lösungen sind gefragt. Einige dieser Lösungen sind in Wien bereits in Umsetzung, unter, auf und über der Erde. Untertage geht schon bald die U5 im ersten Teilstück in Betrieb. Die U5 ist als vollautomatische U-Bahn konzipiert, wodurch mehr Flexibilität beim U-Bahn-Betrieb besteht. Das erlaubt auch, kurzfristig auf den Bedarf zu reagieren. Auch erneuerbare Wärme gibt es im Untergrund zu finden. Wien plant, 2 Bezirke mit Geothermie-Wärme zu versorgen.
Oberirdisch sollen die Öffis ebenfalls bald ohne fossile Brennstoffe auskommen. Derzeit sind in Wien sowohl Wasserstoffbusse als auch Elektrobusse im Einsatz. Der Wasserstoff stammt aus grüner Eigenproduktion. Wir dürfen gespannt sein, welche Erfahrungen die Wiener Linien in den kommenden Monaten bei diesen Pilotprojekten sammeln können. Für die letzte Meile gibt es in Wien schon seit einiger Zeit das Angebot der Wien Mobil-Stationen. Mit dem WienMobil Hüpfer wird derzeit in Liesing und in der Donaustadt ein weiterer Service getestet. Der Hüpfer bringt Gäste kostenlos per digital zusammengestellter Fahrgemeinschaft zur nächsten größeren Öffi-Station. Auch Paketstationen sollen näher an die Menschen heranrücken. Eine zentrale gemeinsame Plattform für alle Paketstationen der Stadt macht es möglich.
Für die Energiewende muss man gelegentlich auch in luftige Höhen steigen – für die Inspektion der schwer zugänglichen Windrad-Flügel. Drohnen können diese Arbeiten, die ansonsten sehr kompliziert wäre, deutlich vereinfachen.
Forschung und Entwicklung sind ein wesentlicher Bestandteil der Klimawende, wie auch Volker Schaffler vom Klimaschutzministerium betont. Immerhin befindet sich jede zweite benötigte Technologie noch in der Entwicklungsphase – gleichzeitig bleiben uns aber nur noch 16 Jahre Zeit. Deshalb gilt es klarerweise, den Fokus auf starken Impact zu legen. Mit der Transformative Innovation Policy macht das Klimaschutzministerium genau das und stellt insgesamt mehr als 2 Mrd. Euro zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung zur Verfügung.
“Youth Involvement” statt “Youth Washing”
Bevor es in die Kleingruppendiskussionen ging, erinnerte Lena Rauter von Climates Ausria daran, dass es wichtig ist, auf jene zu hören, die unsere Entscheidungen von heute am meisten betreffen: Die Jungen Menschen. Zu den wichtigsten Anliegen der nächsten Generationen gehören, Investments in fossile Energien zu beenden und zukunftsfähige, grüne Städte zu bauen.
Genau daran machten sich die Gäste im Anschluss in 6 Kleingruppen zu den Themen Energiegemeinschaften, Stadtplanung, Erneuerbare Elektrizität, Erneuerbare Wärme, zirkuläre Geschäftsmodelle und Digitalisierung. Wir dürfen gespannt sein, welche Früchte die Impulse und die geknüpften Kontakte des diesjährigen Smart City SuMMit im Rahmen der ViennaUp24 tragen werden.