Grüner Wasserstoff für Donauinselfest

In einem Pilotprojekt wurde nun erstmals in Wien eine mobile Sendeanlage mit grünem Wasserstoff anstelle von Diesel betrieben. Den Anstoß gab ein Multi-Stakeholder-Projekt des Climate Lab.

Dort wo Energie mobil sein muss und in großen Mengen gebraucht wird, kommt man mit Stromleitungen oder Batterien nicht mehr weiter. Mit Hilfe von Wasserstoff soll das Phase Out von Benzin und Diesel auch dort gelingen, wo es mit klassischer Elektrifizierung noch nicht klappt. Die Geräte und die Energieversorgung auf Baustellen und für Großveranstaltungen sollen klimaneutral werden.

Climate Lab hat sich im Rahmen eines Multi-Stakeholder-Umsetzungsprojektes gemeinsam mit Wien Energie mit dem Thema Wasserstoff auseinandergesetzt und einen Umsetzungsplan erstellt. Beim diesjährigen Donauinselfest folgte nun der nächste Schritt mit einem erfolgreichen Demonstrationsversuch im Feld, wo einer der 4 mobilen Sendemasten des Mobilfunkanbieters Drei mittels Wasserstoff anstelle von Diesel betrieben wurde. Der grüne Wasserstoff stammt aus der Produktion von Wien Energie.

Pilotprojekt: Wasserstoff-Brennstoffzelle bei Donauinselfest. Foto: Wien Energie/Max Kropitz
v. l. n. r.: Sascha Grimm, Johannes Jungbauer, Linda Kirchberger, Sascha Zabransky, Gregor Pflüger. Foto: Wien Energie/Max Kropitz

„Wir sorgen hier mit grünem Wasserstoff dafür, dass die Festivalbesucher:innen besten Empfang genießen – und das klimaneutral. Grüner Wasserstoff ist ein Schlüsselelement, um Industrie, Energie und Mobilität künftig klimaneutral gestalten zu können. Der Energieträger kann vielseitig eingesetzt werden, auch bei so einem besonderen Anwendungsfall wie einem Festival. Rund 450 Liter Diesel sparen wir mit dem Pilotprojekt ein“, erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.

Der grüne Wasserstoff wurde von Wien Energie produziert und in Flaschenbündeln angeliefert. „Unsere mit grünem Wasserstoff seitens Wien Energie betriebene mobile Sendeanlage für das Wiener Donauinselfest belegt, dass Nachhaltigkeit und Digitalisierung kein Widerspruch sind. Technologie unterstützt Menschen und Unternehmen dabei, nachhaltiger und bewusster zu leben. Unser Anspruch als Telekommunikationsanbieter ist es, dass alle Menschen in diesem Land – egal ob jung oder alt, im Privaten wie im Beruflichen – Zugang zur Digitalisierung erhalten. Und dass die Digitalisierung für jeden und jede in Österreich leistbar ist“, so Drei CEO Rudolf Schrefl.

Emissionsfreier Generator im Einsatz
Im Pilotprojekt setzen Wien Energie und Drei auf einen mobilen, emissionsfreien Generator – den sogenannten „H2Genset“ – des Unternehmens „Test-Fuchs“. Es handelt sich dabei um eine mobile Wasserstoff-Brennstoffzelle, bei der in einem chemischen Prozess der Wasserstoff in Strom umgewandelt wird. Eine kleine Batterie sorgt zudem dafür, schwankenden Strombedarf auszugleichen. Neben Strom entsteht lediglich Wasserdampf, der Betrieb ist also gänzlich emissionsfrei und klimaneutral. Der Prozess ist zudem deutlich effizienter als ein Verbrennungsprozess eines herkömmlichen Dieselgenerators. In Deutschland wurde der Generator bereits vereinzelt bei Festivals eingesetzt, in Österreich war das Donauinselfest die Premiere.

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Foto: Wien Energie/Max Kropitz

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