Finanzen als Klimafaktor: Wie Geld das Klima beeinflusst

Karl Allmer von der Crowd-Investing Plattform klimja mit Sitz im Climate Lab erklärt in seinem Gastbeitrag, warum die Wahl unserer Geldanlage die - mit Abstand - wirkungsvollste Möglichkeit für Klimaschutz ist - ganz ohne Verzicht.

„Über Geld spricht man nicht.“ Ein Satz, den viele von uns schon gehört und lange verinnerlicht haben. Doch mit Blick auf Klima und Nachhaltigkeit zeigt sich: Gerade beim Thema Geld lohnt es sich, genauer hinzusehen. Denn Geld ist nie neutral. Es wirkt – Tag für Tag. Es finanziert Unternehmen, Branchen und Geschäftsmodelle. Was genau – das beeinflusst jeder und jede von uns mit den eigenen Finanzentscheidungen.

Erspartes hat Klima-Hebelwirkung

Die wenigsten wissen, dass ihr Geld – etwa auf dem Konto oder in Fonds – oft in fossile Energien, problematische Lieferketten oder umweltschädliche Industrien fließt. Dabei ist die Wirkung von Finanzentscheidungen enorm: Laut einer Studie der NORDEA Bank kann eine bewusst nachhaltige Geldanlage bis zu 27-mal mehr CO₂ einsparen, als der Umstieg auf pflanzliche Ernährung oder öffentlicher Verkehr.

Auf den Sparbüchern und Konten von Banken und Fondsgesellschaften liegt unser Geld nicht herum – es arbeitet und fließt in Kredite, Anleihen oder Aktien – also in Unternehmen, die in sehr unterschiedlichem Maß Emissionen verursachen und soziale sowie ökologische Standards einhalten (oder auch nicht).

Die genauen Daten dazu finden sich in den Unterlagen von Banken und Fondsgesellschaften. Diese müssen in ihren Nachhaltigkeitsberichten den CO2-Fußabdruck ihrer Geldanlagen angeben. Dies betrifft auch die Kredite, die Finanzinstitute an Unternehmen geben. Aus diesen Daten kann man den CO2-Fußabdruck hochrechnen.

klimja_Bild-3_Investment-Akademie-Hebelco2-qudrat: Bildunterschrift: Mit der Geldanlage bis zu 27-mal mehr CO₂ einsparen
Mit der Wahl der Geldanlage lässt sich bis zu 27-mal mehr CO₂ einsparen.

Beispiel: Wer 10.000 Euro bei einer konventionellen Bank anlegt, verursacht damit durchschnittlich rund 5 Tonnen CO₂ pro Jahr – allein über die Wirkung dieser Investition. Zum Vergleich: Der gesamte CO₂-Fußabdruck eines Menschen in Österreich liegt laut Umweltbundesamt bei rund 8,7 Tonnen jährlich. Noch deutlicher wird der Effekt bei höheren Beträgen: Eine Anlage von 20.000 Euro verdoppelt den durchschnittlichen CO₂-Fußabdruck einer Person. 100.000 Euro verursachen CO₂-Emissionen im Sechsfachen des persönlichen Jahreswerts.

Klimaschutz on Steroid – so geht’s

Trotz dieser eindrucksvollen Zahlen wird der Einfluss von Finanzen auf Umwelt und Gesellschaft noch immer unterschätzt. Dabei gibt es heute mehr Möglichkeiten denn je, mit dem eigenen Geld gezielt Positives zu bewirken. Gleichzeitig messen die meisten Banken den Klima-bezogenen Kennzahlen noch eher geringe Bedeutung zu. Mit steigendem Interesse und Druck von Seiten der Kunden kann sich das aber schnell ändern.

Ein guter erster Schritt ist es daher, sich einen Überblick über die eigenen Geldanlagen zu verschaffen und entsprechende Fragen an die eigene Hausbank und die Kundenbetreuer:innen zu richten. Die Nachhaltigkeitsberichte von Banken und Fonds geben hier oft Aufschluss – insbesondere unter der Rubrik „Wesentliche nachteilige Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren“, wo z. B. der „Carbon Footprint“ pro investierter Million Euro angegeben wird.

Ein nächster Schritt kann dann auch der Wechsel auf ein nachhaltigeres Konto oder ein anderes Finanzprodukt sein – oder überhaupt ein Wechsel der Bank, wenn die eigene Hausbank hier zu wenig Interesse und Angebote vorweisen kann.

Wer mehr darüber lernen will, wie mit den eigenen Spareinlagen Klimaschutz mit Hebelwirkung möglich wird, kann den kostenlosen E-Mail-Kurs im Rahmen der klimja Investment Akademie in Anspruch nehmen. Als „Social Verified Enterprise” und Climate Lab Community Mitglied hat klimja höchste soziale, ökologische und ökonomische Ansprüche. Der Kurs ist jederzeit startbar, erfordert kein Vorwissen und richtet sich an alle Interessierten.

Für alle, die ganz direkt in Klimaschutz investieren wollen, bietet die Crowd-Investing Plattform klimja die Möglichkeit zur Beteiligung an Unternehmenskrediten zur Finanzierung von wirtschaftlichen Projekten mit sozialer und ökologischer Komponente. Im Climate Lab Community Talk erzählt Verena Riedler mehr über die Arbeit und das Konzept von klimja und die Projekte, die mit Hilfe der Plattform finanziert wurden und werden.

Zum Community Talk mit Verena Riedler

Autor: Karl Allmer und Impact Redaktion
Titelbild: freepik.com
Veröffentlicht am 2025-06-25

Ich möchte mich bewerben. Benachrichtige mich!


I would like to apply! Notify me!​